In der Chinesischen Medizin dreht sich alles um die Pflege des Lebens, um die Wiederherstellung des individuellen Gleichgewichts und der Regulationsfähigkeit.
Um jeden Menschen dabei individuell beraten und behandeln zu können, bedarf es eines feinsinnigen Gespürs. Mit allen Sinnen wird das Gegenüber wahrgenommen. Neben der Betrachtung von Körperhaltung, Gang, Antlitz und Zunge erfolgt das Tasten der Pulse an beiden Handgelenken. Auch der Klang der Stimme und der Körpergeruch werden wahrgenommen.
„Es ist nichts so Geheimes im Menschen, das nicht ein äußeres Zeichen an sich hätte“, stellte auch Paracelsus fest. Alles, was sich im Körper abspielt, spiegelt sich letztlich auch in unserem äußeren Erscheinungsbild wider. So verhält es sich auch mit dem Zungenkörper und dem Zungenbelag.
Die Chinesische Medizin basiert auf der Wandlungslehre der 5 Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall, die in der Natur und somit auch in unserem Körper ihre Entsprechungen haben. Jedem Element sind dabei bestimmte Qualitäten zugeordnet, z.B. die Jahreszeiten, die Himmelsrichtungen, die Stunden eines Tages, die Sinnesorgane, die Geschmacksrichtungen, die sogenannten Organfunktionskreise, die Emotionen, die Nahrungsmittel.
Ein Beispiel dazu: Dem Element Holz entsprechen der Frühling, Wachstum und Aufbruch, der Osten, die frühen Morgenstunden, das kleine, aufsteigende Yang – die aufgehende Sonne –, die Augen, das Saure, Leber, Gallenblase, Stress, Wut, Zorn, Ärger, Frust, Groll. Die Chinesische Medizin verfolgt immer das Ziel, die Lebensenergie Qi wieder frei fließen zu lassen, damit Regeneration natürlich möglich wird.
Dabei stützt sie sich auf 5 Therapiesäulen:
Die Chinesische Medizin ist ein über 3000 Jahre altes, dynamisches, sich immer wieder neu anpassendes Medizinsystem. Es betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit – also Körper, Geist und Seele – und immer vor dem Hintergrund seiner Biographie und aktuellen Lebensumstände.
Die Ursache von Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen sieht die Chinesische Medizin als Ungleichgewicht des so genannten Qi, der Lebensenergie. Sie wird durch ein ausgewogenes Wechselspiel der beiden Lebenspole Yin und Yang im Fluss gehalten. Yin und Yang stehen dabei für gegensätzliche Ausdrucksformen des Lebens, z.B. Sonne und Mond, Licht und Schatten, hell und dunkel, männlich und weiblich usw. Yin steht u.a. für Ruhe, Passivität und Kälte, Yang für Dynamik, Aktivität und Wärme. Die Chinesische Medizin geht davon aus, dass die Lebensenergie Qi Grundlage jeder Substanz ist und allem Lebendigen innewohnt. Während das kosmische Qi im Wasser der Flüsse, in der Luft und im Wind fließt, strömt das Qi im menschlichen Körper in einem energetischen Netzwerk in Leitbahnen durch den Körper.
Umwelteinflüsse, z.B. klimatische Faktoren wie Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit und extreme Hitze, aber auch falsche Ernährung, Schlafmangel, Überarbeitung, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, intrafamiliäre Probleme, Operationen, Narben oder Verletzungen können den Energiefluss im Körper beeinträchtigen. Auch Emotionen wie anhaltende Wut, Zorn, Ärger, Groll, Frust, Zorn, Trauer, Angst, Furcht, Schreck, Kummer, Grübeln oder sorgenvolles Nachdenken können dazu führen, dass der freie Fluss der Lebensenergie Qi gehemmt bzw. blockiert wird.
Zirkuliert das Qi nicht frei, resultiert dies häufig in Schmerzen, Erschöpfung, Depression, hohem Blutdruck, Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Infektanfälligkeit, Über- oder Untergewicht, Schlafstörung, Konzentrationsschwäche, Seh- oder Hörstörungen, Hauterkrankungen, Allergien oder Haarausfall, um nur einige Beispiele zu nennen. Aus diesen Beschwerden können Funktionsstörungen oder gar Krankheiten entstehen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich die männliche Form. Ich meine immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.
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